Urbanes Gelenk: Grünes Kultur- und Kreativquartier

 

STÄDTEBAULICHES KONZEPT

Leitmotiv des Entwurfs ist das Schaffen eines übergeordneten, verknüpfenden Freiraums mit dem Haus der Familie als Herz des neuen Quartiers. Der zentrale Freiraum fungiert als grüner Trittsteine zwischen Inselwall und Innenstadt.

In der Funktion eines urbanen Gelenks sitzt das Haus der Familie als solitärer Baustein im Zentrum des neuen Quartiers. Nördlich und südlich davon wird der Bestand zu geschlossenen bzw. halboffenen Blöcken arrondiert. Der als Platzfolge interpretierte „Park am Großen Hof“, ist der zentrale Begegnungsraum des neuen Quartiers und verknüpft die neuen Setzungen mit den bestehenden Strukturen. Die Platzfolge bietet Raum für soziale Begegnungen, mit aktiven Erdgeschosszonen, Sport- und Spielangeboten und zugleich blau-grünen Infrastruktur mit parkähnlichen Qualitäten.

 

MOBILITÄT + ERSCHLIEßUNG

Das Quartier ist als weitgehend autoarmes Quartier konzipiert, das eine hohe Attraktivität und Sicherheit bietet und den Park am Großen Hof als Treffpunkt und Verweilort mit hoher Aufenthaltsqualität erfahrbar macht. Der ruhende Verkehr wird über die Kaiserstraße zur Quartiersgarage geleitet.

 

FREIRAUM

Der Quartiersplatz am Haus der Familie bildet das kommunikative Zentrum des neuen Quartiers mit Famliencafé, Kitaeingang und Veranstaltungsraum. Der Platz ist als Spiel- und Begegnungsort gestaltet. Der Schatten-Garten wird als Ort der Biodiversität und Klimaresilienz verstanden, während im Sonnen-Garten Freizeitaktivitäten im Grünen stattfinden können. Die Anordnung der Baukörper erlaubt den Erhalt des bestehenden Baumbestands. Der Werder bildet an seiner nördlichen Spitze Richtung Inselwall einen soft Mobility Knotenpunkt aus. Die ehemalige Parkplatzfläche weicht einer teilversiegelten multifunktionalen Fläche, die als Marktplatz oder für Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Fläche ist mit Tischen und Spielangeboten möbliert, die außerhalb einer Veranstaltung zum Verweilen einladen.

 

KLIMASCHUTZ + REGENWASSER- MANAGMENT

Die Bestandsbäume werden erhalten und mit klima- und standortgerechten Gehölzen ergänzt. Durch die aufgelockerte Bauweise wird eine bioklimatische Entlastung und Verbesserung der Durchlüftungsverhältnisse erreicht. Die Freiflächen sorgen für die notwendige Durchlüftung sowie den Kaltluftaustausch für die benachbarten Quartiere. Das Regenwassermanagement wird durch nun geschaffenen Retentionsflächen im Park umgesetzt. Erklärtes Ziel ist die Schaffung einer erhöhten Resilienz gegenüber den anstehenden klimatischen Veränderungen. Erreicht wird dies durch die Minimierung der Versiegelung und der Verwendung von hellen Belagsflächen sowie dem hohen Durchgrünungsgrad.

 

ENERGIEKONZEPT + SCHALLSCHUTZ- MAßNAHMEN

Eine Großwäremepumpe auf der Werkstatthalle soll die neuen Gebäude mit einem Nahwärmenetz versorgen. Je nach Nutzungsart und Gebäudetypologie werden zudem auf den Dachflächen und wo möglich fassadenintegrierte PV-Anlagen zur überwiegenden Deckung des Eigenstrombedarfs installiert. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz ist zwingend vorgeschrieben. Die Nutzungen sind so angeordnet, dass Lärm erzeugende Nutzungen (Werkstatthalle, Quartiersgarage) an den Rändern des Quartiers angeordnet sind, sodass eine möglichst lärmfreie und autofreie Mitte entsteht.

 

Type: Competition, Wettbewerb „Wohn- und Kreativ Quartier Großer Hof“ Braunschweig
Location: Braunschweig, Germany
Area: 2,4 ha
Year: 2024

 

with Octagon Architekturkollektiv